Fuerteventura hat doch gar nicht so viel zu bieten.
Dachte ich.
Schließlich war ich auch nicht da, um die Insel zu erkunden, sondern viel mehr um das konstante Wetter und die typische ausgelassene Stimmung zu genießen.
Wie man sie in Spanien halt so vorfindet.
Doch seitdem ich einen YouTube Kanal habe, komme ich deutlich mehr rum als zuvor.
Zum Abschluss meiner zweiten Fuerteventura Reise wollte ich endlich mehr sehen.
Also schnappte ich mir einen Mietwagen, verbrachte Tage damit meine Routen zu planen und kurz vor der Abfahrt sah mein Google Maps in etwa so aus:
Damit du dir die Zeit sparen kannst, habe ich mein Erlebnis in diesem Beitrag verarbeitet.
Ich zeige dir welche Routen ich gefahren bin, was ich alles gesehen habe und wie viel Zeit du dafür brauchst.
Darüber hinaus erfährst du alles Wesentliche, was du vor deinem Fuerteventura Roadtrip wissen solltest.
Übrigens: Ich habe an jedem Tag Videos gedreht, die du auf meinem YouTube Kanal sehen kannst.
Die visuellen Eindrücke siehst du hier: Fuerteventura Roadtrip Playlist auf YouTube
Content
- Tag 0 – die Probefahrt
- Tag 1: Auf in den Süden
- Tag 2: Das südliche Ende der Insel
- Tag 3 Im Zentrum der Insel
- Der 4. und letzte Tag
- Was du vor einem Fuerteventura Roadtrip wissen solltest
- Der beste Tag zum Reisen?
- Wo kann ich übernachten? 5 ideale Orte für die Nacht
- Wie teuer ist ein Mietwagen?
- Wie teuer ist Benzin auf Fuerteventura?
- Wie lange dauert es Fuerteventura komplett zu sehen?
- Gibt es genügend Parkplätze?
- Welcher Ausstattung und Kleidung bedarf es?
- Ist es möglich überall im Meer zu baden?
Tag 0 – die Probefahrt
Aus „organisatorischen Gründen“ holte ich mir den Mietwagen bereits einen Tag vor dem eigentlichen Beginn.
Ich entschied mich, den Mietwagen direkt am Flughafen zu buchen. Schließlich musste ich am letzten Tag ja sowieso wieder zum Flughafen kommen. Also stieg ich morgens in den Bus und fuhr ganz entspannt (und ohne sperrigen Koffer) von Puerto del Rosario zum Flughafen.
Dabei entschied ich mich für den Anbieter CICAR. Die Auswahl der Fahrzeuge war groß und im Vergleich boten sie gute Preise. Zu den Kosten erfährst du später mehr.
Ich nahm mir einen Seat Ibiza mit Automatikgetriebe und war schon etwas aufgeregt. Meine letzte Fahrt mit dem Auto war über ein Jahr her und als ich das letzte Mal im Ausland gefahren bin noch deutlich länger.
Aber vorab kann ich schon mal sagen, dass es wirklich sehr angenehm ist, auf Fuerteventuras Straßen zu fahren.
Abgesehen von den größeren Orten ist es unterwegs recht ruhig.
Bevor es richtig losging, fuhr ich also erstmal Probe.
Vulkanbesteigung: Calderón Hondo
Mein Ziel lautete „Calderón Hondo“.
Ein Vulkan, den du leicht besteigen kannst und einen schönen Blick auf den Krater sowie den Norden der Insel bietet.
Du kannst den Vulkan sogar einmal umrunden.
Auf der Fahrt dorthin verließ ich zum ersten Mal die Straße und fuhr auf einer Piste. Nicht jeder Weg ist asphaltiert und die schönsten Ecken Fuerteventuras lassen sich nur über diese Schotterwege erreichen.
Wichtig: Die meisten Autovermieter bieten dir eine Versicherung, die lediglich für die (asphaltierten) Straßen ausgelegt ist. Das heißt, wenn du Offroad liegen bleibst, trägst du sämtliche Kosten. Daher ist jede Fahrt auf der Piste auf eigenes Risiko.
Falls du es dir leisten kannst, wäre in der Hinsicht ein Geländewagen die optimale Wahl. Ich konnte es leider nicht und hatte regelmäßig Bedenken, ob mein Auto diese Strecke packt. Wenn die Schlaglöcher zu heftig wurden, bin ich umgedreht.
Vorsicht sollte immer noch vorgehen.
Mehr habe ich an Tag 0 nicht mehr gesehen.
Ich wollte mich lediglich etwas einfahren und der Vulkanaufstieg hat mir da schon gereicht.
Auf dem Rückweg brachte ich noch eine Digitale Nomadin (😍) aus der Niederlande sowie ihren Freund (😒) aus Argentinien nach Corralejo, fuhr entlang des riesigen Dünengebiets und kam glücklich und zufrieden in meinem Airbnb an.
Tag 1: Auf in den Süden
Mein Startpunkt lag in der Hauptstadt Puerto del Rosario, nördlich vom Flughafen.
Und wie kann man eine Reise besser beginnen als mit einer beeindruckenden Aussicht?
Richtig, mit einer noch beeindruckenderen Aussicht.
Danach bestaunte ich den Krabbenfelsen.
Krabbenfelsen
Das erste Highlight meines Fuerteventura Roadtrips. Ein natürliches Schwimmbecken mit glasklarem Wasser. Ideal um etwas zu baden, ohne dass dich die Wellen erschlagen.
Im Anschluss ging es weiter zum Hafen von Castillo Caleta de Fuste.
Ein typischer Urlaubsort mit schönen Strand, einem Yachthafen und ein paar Golffedern. Dazwischen liegen etliche Hotelanlagen und viele Einkaufsmöglichkeiten findest du dort auch.
Für einen kurzen Spaziergang zwischendurch ist es ganz nett, aber falls du diesen Ort auslässt, hast du nichts verpasst.
Etwas südlicher findest du eine Quelle, die direkt am Meer entspringt und in dem sich einige Fische tummeln.
Direkt daneben stehen die Überreste einer Verteidigungsanlage. Davon findest du auf Fuerteventura jede Menge, doch diese ist wohl die größte.
Salinas del Carmen
Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Salzaufbereitungsanlage. Am Meer befinden sich mehrere Becken, welche mit Meerwasser gefüllt wurden. Der Rest erledigte die Sonne. Durch die Verdunstung blieben die Meeressalze zurück.
Im Museum erfährst du mehr über diese Vorgänge.
Leider brauchst du ein Ticket, um die Becken aus der Nähe zu betrachten. Genauso wie das Skelett eines Meerestieres, welches dort ausgestellt ist. Falls du keine Lust hast, für das Museum Geld auszugeben, lohnt sich Salinas del Carmen nicht und du kannst getrost weiterfahren.
Ansonsten ist es ganz nett für einen kurzen Spaziergang, aber es gibt sicherlich interessantere Orte auf Fuerteventura.
Zum Beispiel dieses alte Fischerdorf:
Pozo Negro
Übersetzt bedeutete der Name „Schwarzer Brunnen“.
Früher lief Vulkanlava durch das Tal und an der Stelle, an dem das flüssige Gestein auf das Meer traf, wurden die Überreste eines schwarzen Brunnens gefunden. Noch viele Jahre danach galt der Ort unter den Einheimischen als besonders und heilig. Das lag wohl an den vielen Mineralien, die die Lava ins Tal brachte.
Pozo Negro ist ein sehr ruhiger Ort mit nur wenigen Gebäuden. Darunter sind 2 Restaurants und zudem kannst du dir ein Tretboot mieten.
Was sofort auffällt ist der schwarze Sandstrand.
Zusammen mit einer wunderschönen und großen Bucht ist Pozo Negro wirklich etwas fürs Auge und sollte fester Bestandteil eines Fuerteventura Roadtrip sein.
Gran Tarajal
Das komplette Gegenteil findest du in Gran Tarajal vor.
Ich war wirklich überrascht, wie schön (grün) dieser Ort ist. Zuvor hatte ich erfahren, dass hier nur sehr wenige Touristen unterwegs sind und hatte keine hohen Erwartungen. Doch dort habe ich mich wirklich wohl gefühlt.
Mitten in der Stadt liegt ein großer Park mit vielfältiger Vegetation und es lässt sich dort sicherlich einige Stunden aushalten.
Alternativ dazu bietet dir Gran Tarajal eine schöne Promenade am Meer und einen großen Strand.
Zwischendurch tut es ganz gut, mal wieder an einem belebteren Ort zu sein und daher kann ich einen kurzen Aufenthalt in Gran Tarajal bestens empfehlen. Natürlich findest du hier einige Restaurants und viele weitere Möglichkeiten, Geld zu lassen.
Tarajalejo
Die meiste Zeit in dem Ort habe ich wohl damit verbracht, mir den Ortsnamen einzuprägen. Währenddessen hast du die Möglichkeit auf einen kleinen Hügel zu klettern und eine schöne Aussicht zu genießen. Dabei überblickst du den kleinen Ort, den Strand sowie das weite Meer.
Tarajalejo ist ebenfalls ideal für Spaziergänge in einer belebteren Umgebung. Du findest wieder das übliche: einen schönen Strand, ein paar Skulpturen, das Meer und Essensmöglichkeiten.
Auf dem Weg nach Costa Calma
Damit endete mein erster Tag und ich kam erschöpft und glücklich zugleich in Costa Calma an. Ein typischer Urlaubsort mit einem herrlichen Strand. Zu Costa Calma habe ich ein extra Video gedreht, welches du auf meinem YouTube Kanal findest.
Tag 1 in der Übersicht
Start | Ziel | Kilometer | Zeit (Fahrt + Aufenthalt) |
Puerto del Rosario | Aussichtspunkt Vrchol | 15,5 | 0:30 (20+10 Min) |
Aussichtspunkt Vrchol | Krabbenfelsen | 4,5 | 0:30 (10+20 Min) |
Krabbenfelsen | Caleta de Fuste | 3 | 0:45 (5+40 Min) |
Caleta de Fuste | Quelle am Meer | 3 | 0:15 (5+10 Min) |
Quelle | Salinas del Carmen | 3 | 0:45 (5+40 Min) |
Salinas del Carmen | Pozo Negro | 18,5 | 0:45 (20+25 Min) |
Pozo Negro | Gran Tarajal | 24 | 1:00 (20+40 Min) |
Gran Tarajal | Tarajalejo | 17 | 0:45 (15+30 Min) |
Tarajalejo | Costa Calma | 15 | 0:45 (15+30 Min) |
Gesamt | 103,5 Kilometer | 6:00 Stunden |
Zum Video: Fuerteventura Roadtrip Tag 1
Tag 2: Das südliche Ende der Insel
Tag 2 begann mit einer langen Autofahrt.
Doch die sollte sich lohnen!
Etwa eine Stunde später befand ich mich an einem der schönsten Orte in ganz Europa. Und ich übertreibe wirklich nicht.
Der Strand von Cofete ist unbeschreiblich und ist DAS Highlight von Fuerteventura.
Zumindest wenn du auf eine malerische Landschaft stehst und auf das Schwimmen verzichten kannst. An der Westküste ist der Wellengang zu stark, als dass man dort baden könnte. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sich die Natur das Leben vereinzelter Menschen zurückholt.
Bevor du den Strand erreichst, bietet sich die Aussichtsplattform an, um kurz anzuhalten und die gigantische Aussicht zu bewundern.
Danach fährst du in Schlangenlinien durch die Berglandschaft. Angst brauchst du dabei keine haben. Meistens ist der Weg breit genug, dass dort 2 Autos langpassen. Falls nicht, kannst du die engeren Abschnitte schon aus der Ferne überblicken und die Autofahrer waren allesamt sehr rücksichtsvoll.
Das lag wohl daran, dass dort meistens Touristen unterwegs sind, die selbst Respekt vor dem Streckenabschnitt haben.
Der Strand von Cofete
Vor dem Strand gibt es einen großen Parkplatz und das Auto sollte auf jeden Fall dort abgestellt werden. Fahren auf dem Strand ist nicht nur eine dumme Idee (es sind schon Autos steckengeblieben) sondern auch verboten.
Falls du ausreichend Zeit hast, lohnt sich die Besichtigung des Roque del Moro. Dies ist ein Felsen, der aus dem Meer ragt und wunderschöne Motive für deine Bilder bietet.
Leider fehlte mir die Zeit und ich fuhr weiter bis zum Rand der Insel.
Faro Punta Pesebre
Abgesehen von dem kleinen Häuschen ist dort nicht viel. Zumindest wenn man die beeindruckende Aussicht und auf das weite Meer ignoriert. Die Wellen spritzen an den Felsen hoch und es fühlt sich schön an, so weit abgelegen die Natur zu beobachten.
Ich hatte Glück im Timing und war zu Beginn komplett alleine dort.
Ein schöner Ort!
Im Anschluss fuhr ich den Weg zurück und hielt am Playa de los Ojos sowie Playa de Soledad an.
Playa de los Ojos
Beides wunderschöne und abgelegene Strände.
Trotzdem waren einige (aber nicht zu viele) Menschen vor Ort.
Von den Klippen solltest du etwas Abstand nehmen, da diese an vielen Ecken nur aus einer dünnen Schicht bestehen. Dies fällt auch erst auf, wenn man den Weg runtergeht und die Felsen von unten bestaunen kann.
Beim Playa de los Ojos gibt es sogar eine Höhle. Aufgrund des starken Wellengangs war diese an dem Tag jedoch nicht erreichbar.
Trotzdem ist es ein weiterer wunderschöner Ort, den du auf deinem Fuerteventura Roadtrip mitnehmen solltest. Die Felsformationen sind wirklich beeindruckend und der Strand ist auch sehr angenehm, um dort eine Weile zu verbleiben.
Leuchtturm von Jandia
Das nächste Ziel befand sich am südlichsten Punkt der Insel.
Es ist auch der Ort, der am nächsten an Gran Canaria liegt. Sehen kannst du die Insel trotzdem nicht.
Am Punta de Jandia steht ein alter Leuchtturm und vom Gelände aus hast du einen herrlichen Blick auf den Süden Fuerteventuras. Auch hier lässt es sich eine Weile aushalten. Auch wenn der Wind manchmal etwas zu stark war.
Im Anschluss ging es für mich zurück in die Zivilisation.
Das Ziel lautete Morro Jable.
Morro Jable
Morro Jable ist ein altes Fischerdorf, welches lange Zeit vom Rest der Insel abgekapselt war.
Erst als die große Straße gebaut wurde, entstand dort ein Urlaubsparadies mit einem der schönsten Strände der Insel.
Zudem steht dort eines von vielen Meerestier-Skeletten, die du auf Fuerteventura reichlich findest. Der Ort ist schön grün und ideal für einen Tagesausflug.
Lange blieb ich dort jedoch nicht und entschied mich zurück nach Costa Calma zufahren, um meinen Roadtrip durch den Süden Fuerteventuras ausklingen zu lassen.
Tag 2 in der Übersicht
Start | Ziel | Kilometer | Zeit (Fahrt + Aufenthalt) |
Costa Calma | Cofete (Strand) | 45 | 2:00 (70 + 50 Min) |
Cofete | Faro Punta Pesebre | 20 | 1:00 (45 + 15 Min) |
Faro Punta Pesebre | Playa de los Ojos | 2,5 | 0:30 (5 + 25 Min) |
Playa de los Ojos | Faro Punta de Jandia | 2,5 | 0:30 (5 + 25 Min) |
Faro Punta de Jandia | Morro Jable | 25 | 1:45 (45 + 60 Min) |
Morro Jable | Costa Calma | 20 | 0:20 (20 Min) |
Gesamt | 115 Kilometer | 6:05 Stunden |
Zum Video: Fuerteventura Roadtrip Tag 2
Tag 3 Im Zentrum der Insel
Am folgenden Morgen packte ich meinen Koffer, checkte aus dem Hotel aus und fuhr ins Zentrum der Insel.
Nun wurde es bergig!
Doch zuvor ging es noch einmal ans Meer.
Dort wartete ein besonderer Aussichtspunkt!
La Pared
La Pared ist ein kleiner Ort, in dem es an sich nichts Besonderes gibt.
Du findest dort 2 Restaurants, es gibt eine Surfschule und ein paar Wohnhäuser.
Ein schöner, ruhiger Ort an der Westküste mit 2 kleinen Stränden, einem Hügel sowie zwei Felsen, von denen du alle samt einen guten Überblick auf die Region bekommst.
Das Highlight ist sicherlich der Punta Guadalopa.
Der Weg hinaus ist sehr einfach und das Gefühl am Rande des Felsens zu sitzen ist einfach unbeschreiblich.
Unter dir prallen die Wellen mit enormer Kraft gegen die Felsen und ich wollte dort gar nicht mehr weg.
Ab und an kommt es sogar vor, dass die Welle so heftig ist, dass du trotz der Höhe ein paar Tropfen abbekommst.
Unterhalb befindet sich noch eine kleine Höhle, die sich bei Ebbe betreten lässt.
Aufgrund des hohen Wellengangs musste ich jedoch darauf verzichten und fuhr weiter zu einem der bekanntesten Orte auf Fuerteventura.
Panorama Aussicht und die Ziegen
Auf der Insel gibt es vergleichsweise wenig Tiere, doch auf eines wirst du während des Roadtrips garantiert stoßen: Ziegen.
Fuerteventura ist bekannt für Ziegenprodukte und da darf ein Wahrzeichen natürlich nicht fehlen.
Das schöne an diesem Ort ist, dass du direkt zwei beeindruckende Aussichten genießt.
Ein paar Meter weiter höher, lässt dich die Panorama Aussicht ins Staunen bringen.
Mein Timing war optimal: Ich war alleine und der Himmel war strahlendblau. So konnte ich in jede Richtung schauen und die Mars-artige Landschaft minutenlang beobachten.
Ich kann es nur jedem empfehlen diesen Ort während eines Fuerteventura Roadtrip zu besuchen.
Das nächste Ziel auf meiner Liste war ein Lost Place. Doch auf dem Weg dorthin, konnte ich nicht anders und musste einfach im Ort Pajara anhalten.
Pajara
Pajara ist eine der Gemeinden auf Fuerteventura und der gleichnamige Ort ist einfach wunderschön.
Mich hatte das bei der Durchfahrt total überrascht und so lief ich fast eine Stunde durch den Ort. Mir gefiel die Atmosphäre sofort. Die Häuser waren bunt (und erinnerten mich zunächst eher an Madeira), es gab viele Bäume und abgesehen von Vogelgezwitscher war es sehr ruhig.
La Florida
Auf Fuerteventura sind viele Ruinen zu finden und die meisten stehen wohl in La Florida. Das ist ein alter verlassener Ort, an dem du den Zerfall der alten Gebäude siehst. Auf mich wirkte dieser Ort nicht wie ein Schrottplatz, sondern im Gegenteil. Es war interessant die Überreste eines alten Dorfes zu sehen und die alten Häuser und Grundrisse zu besichtigen.
Falls du einen Lost Place auf Fuerteventura suchst, bist du in La Florida genau an der richtigen Stelle.
Damit endete vorerst mein Ausflug ins Zentrum und ich fuhr zurück an die Westküste.
Playa de Solapa
Der Strand „Playa de la Solapa” ist einmalig.
Gut, im Grunde findest du viele einmalige Highlights auf Fuerteventura.
Doch dieser Strand hat es mir besonders angetan. Schwimmen kannst du dort zwar nicht, dennoch erlebst du die Gewalt des Meeres deutlich spürbar.
An dem Strand gibt es viele Felsen und der eigentliche Strand liegt hinter einer großen Felswand versteckt.
Auf dem Weg dorthin kletterst du über ein paar kleine Felsen und plötzlich baut sich das ganze Ausmaß dieses Ortes vor dir auf.
Gewaltige Wellen treffen die Felsen, das Wasser läuft meterweit bis auf den Strand und im Hintergrund beeindrucken die von der Natur geformten Felswände.
Ein wirklich herrlicher Ort, an dem ich deutlich länger blieb als zunächst geplant.
Von dem Blick auf das glasklare blaue Wasser, die gewaltigen Wellen und dem ganzen Schaum, der sich bildete, wollte ich nicht genug bekommen.
Hier werde ich garantiert nicht das letzte Mal gewesen sein!
Damit endete mein dritter Tag meines Fuerteventura Roadtrips vorzeitig. Ich ließ zwei weitere Punkte auf meiner Liste aus und fuhr nach Casillas del Ángel, wo ich die letzten beiden Nächte auf der Insel verbrachte.
Abends bemerkte ich dann, was ich an dem Tag ausgelassen habe und plante es für den Folgetag ein.
Tag 3 in der Übersicht
Start | Ziel | Kilometer | Zeit (Fahrt + Aufenthalt) |
Costa Calma | La Pared | 10 | 1:00 (15 + 45 Min) |
La Pared | Panorama Aussichten | 12 | 0:45 (15 + 30 Min) |
Panorama Aussichten | Pajara | 12 | 0:45 (15 + 30 Min) |
Pajara | La Florida | 12 | 0:30 (15 + 15 Min) |
La Florida | Playa de la Solapa | 20 | 1:00 (25 + 35 Min) |
Playa de la Solapa | Casillas del Ángel | 35 | 0:40 (40 Min) |
Gesamt | 81 Kilometer | 4:40 Stunden |
Anmerkung: Diesen Tag habe ich vorzeitig abgebrochen und habe 2 ausgelassene Orte (Playa de la Vigocho und Ajuy) am Folgetag nachgeholt.
Zum Video: Fuerteventura Roadtrip Tag 3
Der 4. und letzte Tag
Kennt ihr dieses Gefühl, dass ihr morgens gar nicht aufstehen wollt, weil sich die Reise dem Ende neigt und ihr am liebsten noch viele weitere Wochen dortbleiben möchtet? So ging es mir jedenfalls. Die ersten 3 Tage waren wunderschön und waren wie im Flug vergangen.
Irgendwann raffte ich mich dann doch auf und fuhr zurück an die Westküste.
Playa de la Vigocho
Doch auf dem Weg zum Playa de la Vigocho bekam ich zum ersten Mal Bedenken, ob mein Auto diesen Streckenabschnitt packt.
Aus der Ferne konnte ich einen etwas höher gelegenen Auto beobachten und dieses hatte schon einige Probleme mit dem Weg.
Als die Schlaglöcher immer größer wurden, entschied ich mich stehen zu bleiben und umzukehren.
Falls du also nicht gerade einen Geländewagen gemietet hast, rate ich dir von diesem Ort unbedingt ab.
Bei einem Schaden würdest du den kompletten Beitrag übernehmen müssen und das wäre es wohl nicht wert.
Trotzdem ist der Playa de la Vigocho ein wunderschöner Ort, das habe ich auch schon vom Weiten gesehen. Am Strand ist ein Tor aus Felsgestein, was natürlich hervorragende Motive für Selfies bietet.
Ajuy
Ajuy gehört ebenfalls zu den Highlights auf Fuerteventura.
Es ist ein altes Fischerdorf, in dem noch ein paar alte Boote rumliegen und beeindruckt gleich auf mehreren Ebenen.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Höhle von Ajuy.
Auf dem Weg dorthin brauchst du schon ein paar Minuten, doch unterwegs gibt es schon so einiges zu sehen.
Was sofort auffällt ist der schwarze Strand in einer herrlichen Bucht.
Etwas weiter findest du viele interessant aussehende Felsen, die im Laufe der Zeit durch Wind und Sand geformt wurden.
Hier kannst du der Natur bei der Arbeit zuschauen.
Beim Blick nach unten lassen dich wieder gewaltige Wellen zum Staunen bringen und eine Stelle dort ist besonders schön. Ein paar Meter vom Festland ragt eine Felskette aus dem Meer. Bei jeder Welle füllt sich diese kleine Becken, das Wasser läuft seitlich raus und schafft Platz für die nächste Welle. Wirklich beeindruckend!
Doch das war ja nicht der Grund, warum ich dort war.
Also ging ich weiter in Richtung der Höhle.
Mithilfe einer Treppe kannst du sogar hinabsteigen und bis in die dunkelste Ecke laufen. Neben dieser Höhle ist noch eine weitere, die miteinander verbunden sind. Entweder läufst du durch den dunklen Abschnitt, bis du dich wieder dem Licht näherst oder du nimmst die Abkürzung. Du musst etwas klettern, doch es lohnt sich. Dort angekommen kannst du noch etwas weiter in Richtung Meer klettern und findest dich in einer herrlichen Bucht wieder.
Wenn ich diesen Ort verpasst hätte, wäre ich glaub ich wirklich traurig gewesen
Also: Ajuy ist ein Muss während deiner Fuerteventura Reise.
Arco de las Peñitas
Dieser Ort ist mitten im Nirgendwo und bietet eine Wanderroute im wasserreichsten Abschnitt der Insel.
Aus Zeitgründen blieb ich nicht lange dort und kletterte nur einen Hügel hoch. Mein Ziel war ein besonderer Felsen und auch wenn ich auf dem richtigen Weg war, entschied ich mich umzukehren.
Vielleicht solltest du dir für diesen Abschnitt sogar einen ganzen Tag nehmen.
Mir fehlte einerseits die Kraft (ich hatte an dem Tag noch ein bisschen was vor mir) und auch die Zeit wurde aufgrund meines nicht geplanten Besuches in Ajuy etwas knapp.
Also stieg ich wieder ins Auto und fuhr zum sogenannten Affenfelsen
Affenfelsen (Risco de las Peñas)
Die Affenfelsen sehen so aus, wie du dir sie gerade vorstellst.
Naja, zumindest erinnern sie aus einer Perspektive schon ganz schön einem Schädel.
Weiterhin findest du dort viele Ecken mit herrlicher Aussicht auf das Zentrum von Fuerteventura und zudem ist dort die Grenze zwischen den Gemeinden Pajara und Betancuria.
Die „Schilder“ zwischen den Gemeinden sehen auf Fuerteventura übrigens so aus:
Damit war ich also in Betancuria angekommen.
Hier liegt der Ursprung des heutigen Fuerteventuras und du erfährst hier einiges zur Geschichte der Insel.
Betancuria
Ich begann meinen Betancuria Ausflug am Morro de la Cruz.
Ein Aussichtspunkt, etwas hinter dem Ort gelegen, mit einem Restaurant, welches geschlossen war, aber ansonsten nichts bietet.
Hier kannst du getrost drauf verzichten.
Doch was ich schon etwas interessant war, war es den farblichen Unterschied zu sehen.
Die Region rund um Betancuria ist vergleichsweise sehr grün (im Gegensatz zum Rest der Insel).
An diesem Aussichtspunkt siehst du den Unterschied selbst. In einer Richtung siehst du die typischen Wüstenlandschaften und in der anderen wird es langsam deutlich grüner.
Auf dem Weg zurück nach Betancuria stehen zwei große Statuen von zwei Personen, die ihren festen Platz in der Geschichte Fuerteventuras haben.
Es handelt sich dabei um die ehemaligen Könige Guise und Ayose.
Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts war die Insel in zwei Reiche unterteilt, bis die Insel schließlich von einem Eroberer besucht wurde. Trotz des Widerstands nahm er die Insel für sich ein und gründete eine neue Hauptstadt: Betancuria.
Bis zum Jahr 1834 blieb Betancuria die Hauptstadt.
Schon bei der Durchfahrt fällt auf, warum Betancuria oftmals als schönster Ort auf Fuerteventura bezeichnet wird. Dort leben keine 1.000 Menschen und die grüne Bepflanzung wirkt sehr idyllisch.
Mir hat die ruhige Atmosphäre sehr gefallen.
Vor Ort kannst du einige Restaurants erkunden oder eine Weile umherschlendern. Hier findest du garantiert eine Ecke, die dir gefällt.
Was du dir nicht entgehen lassen solltest, ist ein Besuch im Archäologischen Museum. Dieses wurde erst im Jahr 2020 eröffnet und wirkt äußerst modern.
Der Eintritt ist frei und je nach dem wie viele Schilder du lesen möchtest, kannst du dich dort eine halbe bis ganze Stunde aufhalten.
Dabei erfährst du die Geschichte der Insel und die Rolle Betancurias.
Zum Abschluss meiner Reise, suchte ich noch eine Weile mein Auto und fuhr zurück nach Casillas del Ángel.
Damit endete mein Fuerteventura Roadtrip.
Tag 4 in der Übersicht
Start | Ziel | Kilometer | Zeit (Fahrt + Aufenthalt) |
Casillas del Angel | Playa de la Vigocho | 40 | 1:15 (45 + 30 Min) |
Playa de la Vigocho | Ajuy | 15 | 2:00 (25 + 95 Min) |
Ajuy | Arco de las Peñitas | 6 | 1:30 (10 + 80 Min) |
Arco de las Peñitas | Affenfelsen | 13 | 1:00 (20 + 40 Min) |
Affenfelsen | Morro de la Cruz | 14 | 0:45 (25 + 20 Min) |
Morro de la Cruz | Statuen Guise y Ayose | 1 | 0:20 (5 + 15 Min) |
Statuen Guise y Ayose | Betancuria | 3 | 1:30 (5 + 85 Min) |
Betancuria | Casillas del Ángel | 17 | 0:20 (20 Min) |
Gesamt | 109 Kilometer | 8:40 Stunden |
Zum Video: Fuerteventura Roadtrip Tag 4
Was du vor einem Fuerteventura Roadtrip wissen solltest
In diesem Abschnitt liefere ich Antworten zu ein paar Fragen, die sich wahrscheinlich die meisten von euch bei der Planung stellen werden. Falls du noch weitere Fragen hast, schreib gerne einen Kommentar oder melde dich per Social Media bei mir.
Der beste Tag zum Reisen?
Wenn du flexibel bist, empfehle ich dir das Wochenende. Samstag und Sonntag scheinen ideal zu sein. Die meisten Touristen reisen am Samstag an bzw. ab und somit entfällt schon ein Großteil von Menschen, die dir bei deiner Erkundung im Weg stehen könnten. Ich war von Mittwoch (Probefahrt) bis Sonntag unterwegs und am Wochenende traf ich auf die wenigsten Menschen. Fast immer hatte ich die Orte für mich alleine oder es waren so wenige Menschen dort, dass es nicht groß auffiel. Videos und Fotos von Landschaften wirken halt immer noch am schönsten, wenn keine anderen Menschen im Hintergrund zu sehen sind 🙂
Wo kann ich übernachten? 5 ideale Orte für die Nacht
Die wohl beste Alternative ist es wohl einen Van oder ein Wohnmobil zu mieten und in diesem zu schlafen. Ein echter Roadtrip halt. Auf …. Findest du einige Angebote dazu.
Falls du die Nacht lieber im Hotel verbringst, empfehle ich dir folgende Orte:
- Im Norden: Corralejo
- Im Osten: Puerto del Rosario
- Im Zentrum: Casillas del Ángel
- Im Süden: Costa Calma oder Morro Jable
- Im Westen: Ajuy
Wie teuer ist ein Mietwagen?
Auf Fuerteventura gibt es einige Anbieter und der Großteil sammelt sich am Flughafen. Dazu findest du noch Abgabestellen in allen größeren Orten. Die Preise sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Ich bezahlte für meinen Seat Ibiza Automatik ca. 44 € pro Tag, was aber wohl vergleichsweise teuer war. Die aktuellen Preise kannst du direkt bei den Anbietern einsehen. Google hilft dir schnell weiter. Sofern du nach „Mietwagen Fuerteventura“ suchst. Ich entschied mich für Cicar und alles lief reibungslos.
Wie teuer ist Benzin auf Fuerteventura?
Im April 2022 zahlte ich 1,56 € bzw. 1,62 € pro Liter. Im Vergleich dazu zahlte ich nur eine Nacht später in Deutschland stolze 2,32 €. Schon ein deutlicher Unterschied! Auch an dieser Stelle liefert dir Google tagesaktuelle Preise. Such einfach nach dem Begriff „Fuerteventura Benzinpreis“. Für meinen kompletten Ausflug (ca. 450 km, inkl. Tag 0) zahlte ich 56,93 € und mir reichte etwa eine Tankfüllung aus.
Wie lange dauert es Fuerteventura komplett zu sehen?
An meinen 4 Tagen konnte ich den Süden, das Zentrum sowie einen großen Teil der West- und Ostküste besuchen. Einige Sehenswürdigkeiten passten nicht mehr in den Zeitplan und daher denke ich, dass du innerhalb von 7 Tagen die komplette Insel erkunden kannst, ohne dass du dich gehetzt fühlst.
Gibt es genügend Parkplätze?
Ja. Zumindest hatte ich während des gesamtes Ausfluges nur einmal einen überfüllten Parkplatz vor mir. Auf Google Maps findest du viele öffentliche und kostenfreie Parkplätze. Ansonsten bieten sich unterwegs etliche Parkmöglichkeiten. An den Sehenswürdigkeiten sind ein paar Parkplätze abseits der Straße eingerichtet und im Notfall findest du immer ein Stück Schotter, wo du niemanden im Weg stehst.
Welcher Ausstattung und Kleidung bedarf es?
Grundsätzlich reicht eine kurze Hose sowie ein T-Shirt aus. In höheren Gebieten kann es aufgrund des Windes schon mal ein bisschen kälter sein und da wäre ein langärmliges Oberteil oder eine leichte Jacke sicherlich angebracht. Natürlich sollten die Badesachen nicht vergessen werden und auch reichlich Sonnencreme ist angebracht. Wenn du vorhast die Berge oder Vulkane zu besteigen, ist festes Schuhwerk sinnvoll. Manche Wege sind sehr sandig und es besteht die Gefahr wegzurutschen. Meine Laufschuhe waren dabei nicht sehr ideal und ich rutschte ab und an mal weg. Zusätzlich ist es nie verkehrt, immer eine Powerbank dabei zu haben oder zumindest ein USB-Kabel, damit du dein Smartphone unterwegs im Auto wieder aufladen kannst.
Ist es möglich überall im Meer zu baden?
Nein. Vor allem an der Westküste herrscht starker Wellengang und die teils sehr starke Strömung hat schon ein paar Menschenleben an sich gerissen. Achte dabei unbedingt auf die ausgeschriebene Empfehlung. An jedem Strand, der zum Baden geeignet ist, findest du Hinweise. Und an die solltest du dich unbedingt halten.