Meine erste Reise mit dem Flugzeug ging nach Amerika. Es dauerte nicht lange bis mir meine Reiseübelkeit gewaltig die Vorfreude nahm. Kurze Zeit später (genauer gesagt über England) ging ich schnellen Schrittes Richtung Flugzeug-WC.
Und naja, den Rest kannst du dir bestimmt denken.
Vor dem Abflug hatte ich einen entscheidenden Fehler gemacht. Diesen sollte ich jedoch erst einige Zeit später herausfinden.
Nach diesem unschönen Erlebnis begann ich mich näher mit meiner Reiseübelkeit zu beschäftigen. Immerhin litt ich schon als Kind beim Autofahren regelmäßig darunter.
Je älter ich wurde desto besser wurde es zwar. Dennoch ist meine Reisekrankheit bis heute nicht verschwunden.
Als Digitaler Nomade bin ich Vielreisender. Egal ob mit dem Bus, Zug oder dem Flugzeug. Alle paar Wochen lasse ich einige Kilometer hinter mir zurück. Dabei habe ich gelernt, meine Reiseübelkeit möglichst gut in den Griff zu bekommen.
In diesem Beitrag teile ich meine gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse mit dir.
Ich verrate dir, wie ich mich auf eine Reise vorbereite, damit die Reiseübelkeit erst gar nicht auftaucht.
Für den Notfall habe ich zudem immer ein Medikament dabei, welches sekundenschnelle Linderung der Reisekrankheit bewirkt.
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Ursachen der Reisekrankheit
Doch zuvor kommen wir kurz auf die Ursachen der Reisekrankheit beim Autofahren oder Fliegen zu sprechen. Auch wenn sich die Forschenden bisher nicht vollends sicher sind, ob sie die wahre Ursache erfasst haben.
Während dein Körper still sitzt, nimmst du durch den Gleichgewichtssinn (befindet sich im Innenohr) eine Bewegung wahr.
Diese gegensätzlichen Eindrücke versucht dein Gehirn zu verarbeiten. Verwirrt von den widersprüchlichen Informationen löst es wohlmöglich die Reisekrankheit aus. Der Fachbegriff lautet übrigens Kinetose.
Ob dies nun der Grund ist oder nicht, kann uns als Nicht-Mediziner eigentlich egal sein.
Wichtig ist zu wissen, was man selbst gegen die Reisekrankheit tun kann.
Reiseübelkeit vorbeugen (ohne Medizin)
Noch besser als jedes Medikament wirkt die Vorbeugung.
Mit der richtigen Vorbereitung sinkt die Wahrscheinlich um ein Vielfaches, dass dir unterwegs schlecht wird. Als ich nach Amerika geflogen bin, war mein Fehler, dass ich am Flughafen noch eine Tasse Kaffee getrunken habe.
Es erschien mir damals nicht logisch, also zog ich Koffein gar nicht in Betracht. Es dauerte noch einige Jahre, bis ich realisierte, welch negativen Einfluss der Koffeinkonsum vor einer Reise auf meine Reisekrankheit hat.
Also recherchierte ich erneut und fand raus, dass Koffein tatsächlich die Kinetose verschlimmert.
Kein Koffein (und das sage ich als Kaffeeliebhaber)
Seitdem verzichte ich am Tag der Reise komplett auf Kaffee, Energy Drinks und Ähnliches. Auch bei längeren Autofahrten (als Beifahrer) verzichte ich darauf. Falls ich es doch mal vergesse und aus Gewohnheit morgens eine Tasse Kaffee zu mir nehme, bemerke ich dies beim Fahren schon nach wenigen Minuten.
Alkohol und Cannabis können sich ebenfalls negativ auswirken.
Achte auf die Nahrung
Tipp Nummer 2 besteht darin, die richtige Nahrung zu dir zu nehmen. Verzichte auf alles, was schwer im Magen liegt und dich belastet. Das betrifft in erster Linie fettiges Essen. Auch wenn es verlockend klingt, im Flughafen noch schnell bei McDonalds zu essen. Besser ist es auf Obst zurückzugreifen. Auch andere kohlenhydratreiche Speisen wie Brot sind eine gute Wahl.
Ich esse, bevor ich mich auf die Reise begebe, meistens 2 Bananen. Das reicht mir persönlich vollkommen aus, da ich unterwegs selten Hunger habe.
Früher habe ich gar nichts gegessen. Doch auch das ist keine gute Idee. Auch wenn du keinen Hunger hast, solltest du zumindest eine Kleinigkeit essen und dem Magen etwas arbeiten lassen.
Die richtige Ablenkung für Augen und Ohren
Wie wir oben schon besprochen habe, liegt die Ursache der Reiseübelkeit in den unterschiedlichen Sinneseindrücken.
Daher ist es wichtig, sich nicht mit den Augen auf etwas zu fokussieren. Ein Buch lesen oder das Smartphone bedienen solltest du lieber lassen.
Stattdessen hilft es schon viel, wenn du nach draußen schaust. Dabei registrieren deine Augen, dass du dich in Bewegung befindest, was mit den Signalen deines Gleichgewichtssinn übereinstimmt.
Am besten schaust du in die Ferne. Versuche dich also nicht auf vorbeiziehende Schilder oder ähnliches zu fokussieren, sondern betrachte den weiten Horizont.
Eines der besten Mittel ist in vielen Fällen die Ablenkung.
Dabei bildet die Reisekrankheit keine Ausnahme. Wie du jetzt weißt, sollten wir die Augen dazu lieber nicht nutzen.
Stattdessen bleibt das Hören.
Ich bereite mich dazu immer gut vor, indem ich mir bei Amazon Audible ein Hörbuch kaufe oder Musik bzw. Podcasts bei Spotify herunterlade, um sie auch im Flugzeug hören zu können.
Um den Blick aufs Smartphone zu verhindern (z.B. um das Lied zu skippen) eignen sich Kopfhörer mit Touch-Bedienung besonders gut.
Ich nutze seit etwa einem Jahr die Bose QuietComfort Earbuds*. Dort kannst du direkt am Ohr die Musik pausieren oder zum nächsten Lied vorspringen.
Falls du lieber Bügel-Kopfhörer nutzt, empfehle ich dir die Bose 700*. Mit denen hast du ebenso die Möglichkeit per Touch die Musik zu steuern.
Außerdem bieten beide ANC (active noise cancelling), wodurch du die laute Flugzeugumgebung unterdrückst.
Der optimale Sitzplatz
Auch die Wahl des Sitzplatzes kann dir helfen, die Reiseübelkeit zu unterbinden.
Am besten sitzt du dort, wo wenig Bewegung herrscht.
Im Flugzeug ist der beste Platz nah an den Tragflächen. Dort sind die Erschütterungen am geringsten. Bei einer Reise mit dem Zug ist der Blick in Fahrtrichtung eine gute Wahl. Bist du mit dem Bus unterwegs, ist es ratsam weit vorne oder mittig zu sitzen.
Ein bisschen Bewegung zwischendurch wirkt sich ebenfalls positiv aus.
Mach dich locker
Auch wenn du bereits schlechte Erfahrungen beim Reisen erlebt hast, ist es wichtig, sich bestmöglich zu beruhigen.
Vieles spielt sich im Kopf ab.
Für unser Gehirn ist es fast egal, ob wir etwas visualisieren oder tatsächlich erleben.
Um das zu veranschaulichen, möchte ich, dass du dir nun vorstellst, wie es ist in eine Zitrone zu beißen. Stell dir die Zitrusfrucht bildlich vor. Nun beiße in sie hinein und stell dir vor, wie der saure Sauft sich in deinem Mund ausbreitet. Falls du es richtig gemacht hast, solltest du nun einen erhöhten Speichelfluss spüren. (Klappt sogar, wenn man darüberschreibt, wie ich gerade festgestellt habe).
Was ich damit sagen möchte: wenn du die ganze Reise daran denkst, dass dir schlecht werden könnte, wird dir übel.
Garantiert.
Gib deinem Gehirn die richtigen Signale. Vielleicht stellst du dir vor, wie du die ersten Schritte am Ankunftsort machst oder was du am Ziel deiner Reise erleben wirst.
Vorfreude und Ablenkungen sind ein bewährtes Mittel, um den Stress fernzuhalten.
Immerhin nimmst du die Reise auf dich, um etwas Schönes zu erleben.
Da wäre es doch schade, wenn der Start durch die Reiseübelkeit verdorben wird.
9 Tipps, um die Reiseübelkeit vorzubeugen
Hier noch mal in Kurzfassung:
Daran erkennst du frühzeitig den Beginn der Reisekrankheit
Meist dauert es eine Weile, bis dir beim Autofahren übel wird oder eine Flugübelkeit auftritt.
Das heißt jedoch nicht, dass alles in Ordnung ist.
Sobald du bemerkst, dass du einen erhöhten Speichelfluss hast oder leicht schwitzt, reagiert dein Körper bereits auf die Belastung. Weitere Anzeichen sind leichte Kopfschmerzen, Schwindel oder Blässe.
Seitdem ich mich mit den oben genannten Tipps auf die Reise vorbereite, habe ich selten Probleme. Ich würde sagen, dass bei 4 von 5 Reisen alles in Ordnung ist.
Falls jedoch der Fall einer Reiseübelkeit auftritt, bin ich auch darauf vorbereitet.
In meiner Hosentasche habe ich immer mein Notfall-Medikament.
Kaugummis gegen Flugübelkeit
Vorab: das ist natürlich keine medizinische Beratung und ich berichte nur von meinen Erfahrungen als Vielreisender. Die beste Anlaufstelle bleibt natürlich dein Arzt.
Es handelt sich um Kaugummis mit dem Namen Superpep. Diese bekommst du rezeptfrei in einer (Online-)Apotheke oder bei Amazon.
Sie beinhalten den Wirkstoff Dimenhydrinat. Dieser bindet sich an bestimmte Rezeptoren und unterdrückt so die Stimulation des Brechzentrums im Gehirn. Wie oben beschrieben, geht die Reisekrankheit vom Gehirn und nicht vom Magen aus.
Warum mir Superpep Kaugummis so gut gefallen, ist einfach.
Es wirkt sofort nach der Einnahme.
Da es ein Kaugummi ist wird der Wirkstoff beim Kauen freigesetzt und über die Mundschleimhaut landet es direkt in der Blutlaufbahn.
Laut Beipackzettel kannst du sie bis zu 30 Minuten lang kauen und am Tag bis zu 7 Kaugummis nehmen. Mir persönlich reicht pro Reisetag schon 1 Superpep Kaugummi aus.
In Ausnahmefällen waren es nie mehr als zwei. Ich schneide mir daher vor jeder Reise 2 Stück aus dem Blister und stecke sie kurz vor der Abreise in die Hosentasche.
Im Gegensatz zu anderen Mitteln, die du schon im Vorfeld einnehmen musst, nimmst du die Superpep Kaugummis erst sobald du die Reiseübelkeit zu spüren bekommst.
Zusammenfassung
Besser als jedes Mittel wirkt eine vernünftige Vorbereitung.
Das wichtigste ist wohl, gar nicht erst an die Reisekrankheit zu denken.
Stattdessen versuche ich während ich unterwegs bin stets an mein Reiseziel zu denken und visualisiere meine ersten Aktivitäten vor Ort. Sonst lausche ich einem Hörbuch oder Podcast.
Falls ich doch eines der Symptome bemerke, atme ich tief durch und versuche mich zu beruhigen. Kurz aufstehen und durch den Gang laufen hilft in den meisten Fällen.
Außerdem greife ich in diesen Fällen auf vertraute Musik zurück. Das hilft um keine neuen Einflüsse wahrzunehmen, auf die ich mich konzentrieren muss.
Im Notfall schaffen die Superpep Kaugummis Abhilfe gegenüber der Reiseübelkeit.
Ich hoffe mein Beitrag über die Reisekrankheit können dir weiterhelfen.
Hast du vielleicht eine eigene Methode, wie du damit umgehst? Hinterlass gerne einen Kommentar am Ende der Seite!