Mit Büchern lernen bringt dir nichts, solange du nur liest. In diesem Blog erkläre ich dir, wie du das Optimum aus jedem Buch rausholst und das Gelernte nie wieder vergisst.
Dazu stelle ich dir meinen persönlichen Workflow vor, mit dem ich jedes Buch verarbeite und mir die Notizen dauerhaft abspeichere.
Content
Vielleicht kennst du das: Während du ein Buch liest, bist du total begeistert von dem Thema. Aber wenn du so drüber nachdenkst, was du in dem Buch gelernt hast, bleibt nicht viel hängen.
1. Vorbereitung des Lesens
Um das Optimum aus einem Buch zu holen, bedarf es einer kurzen Vorbereitung. Das ist nicht zwingend erforderlich, doch hilft dabei den Inhalt des Buches besser zu verstehen.
Bevor es mit dem eigentlichen Lesen los geht, solltest du dich näher mit dem Buch auseinandersetzen.
Das beginnt beim Autor: Wer hat das Buch überhaupt geschrieben?
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Eine kurze Recherche reicht schon aus. Am besten eignen sich Interviews in Videoform. Wenn du den Autor kennengelernt hast, wirkt das Buch viel persönlicher. So, als würde die Person durch das Buch direkt mit dir kommunizieren. Dadurch bleibt weitaus mehr Inhalt hängen, als wenn du keine Ahnung hast, wer dahintersteckt.
Als nächstes machst du dich mit dem Inhalt vertraut.
Lese dir aufmerksam die Überschriften sowie Unterüberschriften aller Kapitel durch. Blätter das Buch einmal komplett durch und überfliege jede Seite kurz. Das dauert je nach Buchdicke etwa 10 Minuten.
Doch der Aufwand ist es wert.
Auch wenn du den Inhalt natürlich nicht in dieser kurzen Zeit verarbeiten kannst, speichert dein Gehirn mehr ab, als dir bewusst ist.
Beim eigentlichen Lesen profitierst du davon enorm. Denn dein Gehirn scannt alle Seiten ab. Dies hat zur Folge, dass du den Inhalt nicht zum ersten Mal siehst und beim Lesen hast du unbewusst mehr Leseverständnis.
Eine Alternative dazu ist eine Bücherzusammenfassung. Dazu eignet sich z.B. Blinkist optimal. Dort findest du viele Bücher, deren Inhalte auf 15 Minuten zusammengefasst sind.
Höre dir im Vorfeld die Zusammenfassung an und du weißt schon während du die einzelnen Kapitel liest, was auf dich zukommt.
Mit Blinkist erfährst du alles Wichtige über ein Buch innerhalb von 15 Minuten im Audio-Format. Blinkist bietet eine Auswahl von derzeit mehr als 4500 Sachbüchern.
Dennoch empfehle ich dir, das Buch zu lesen. In Büchern sind die Themen oftmals mit Geschichten aufgearbeitet. Geschichten tragen dazu bei, dass die Themen im Gedächtnis hängenbleiben.
2. Wie du bessere Notizen machst (Bücher vs. E-Books)
Wer gerne liest, wird vermutlich auch das Gefühl lieben, ein Buch in der Hand zu halten. Die Seiten umzublättern. Das Buch zuschlagen und im Anschluss einen passenden Platz im Bücherregal zu finden.
Zumindest geht es mir so.
Aus diesem Grund habe ich mich auch ewig vor E-Books gedrückt.
Doch spätestens als ich mich entschied als Digitaler Nomade um die Welt zu reisen, kam ich um einen E-Book-Reader nicht mehr vorbei.
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Letztlich kommt es auf deine Situation bzw. Präferenzen an, welches Format du bevorzugst.
Doch wenn es um die anschließende Verarbeitung des Buches angeht, haben die E-Books einige Vorteile, zu denen wir später noch zurückkommen werden.
Lass uns erstmal die Verarbeitung des klassischen Buch-Formats besprechen.
Physische Bücher lesen (und Notizen machen)
Falls du es noch nicht tust, solltest du dir angewöhnen immer einen Textmarker zur Hand zu haben. Am besten legst du ihn direkt zu deinem aktuellen Buch. Dazu empfehlen sich Klebestreifen sowie ein Notizblock mit Stift.
Markiere wichtige Passagen und Sätze, die dir wichtig erscheinen, mit dem Textmarker. So findest du mühelos interessante Stellen wieder. Noch einfacher geht das mit Klebestreifen. Für diesen Zweck habe ich verschiedene Farben, die für bestimmte Markierungen stehen.
Zudem befestige ich die Klebestreifen oben an der Seite sowie seitlich.
Die obigen Streifen bleiben dauerhaft und zeigen mir die Seiten, die mir besonders wichtig waren. Dagegen sind die seitlichen Markierungen temporär und verschwinden mit der Zeit wieder.
Seitliche Markierungen:
- Grün: Lesezeichen (aktueller Lesefortschritt)
- Gelb: Lese-Ziel (wie viele Seiten ich heute lesen möchte)
- Rot: To-Do (Etwas, was ich sofort erledigen möchte)
- Blau: Idee
Wenn ich beim Lesen inspiriert werde, markiere ich die Seite mit einem blauen Klebestreifen. Dies kennzeichnet eine Idee, die ich später umsetzen möchte.
Rote Streifen sind mögliche Aufgaben, die ich sofort umsetzen möchte. Dies kann zum Beispiel ein Buch sein, welches empfohlen wird und ich mir genauer anschauen möchte.
Schneller lesen und mehr verstehen mit dieser Technik:
Zum Blog: Speed Reading – vermeide diese 4 Fehler beim Lesen
Die Vorteile von E-Books (hinsichtlich der Verarbeitung)
Der große Vorteil von E-Books ist, dass die markierten Texte online gespeichert werden und am PC über einen Link abrufbar sind (Amazon Kindle Markierungen, funktioniert natürlich nur, wenn du ein Kindle E-Book-Reader mit deinem Amazon-Konto verknüpft hast).
Die gespeicherten Texte lassen sich schnell aufrufen und in dein digitales Notizbuch kopieren.
Dieser Vorgang hat mir bereits etliche Stunden Arbeit erspart. Normalerweise habe ich die gewünschten Texte mit einer Hand abgetippt, während ich mit der anderen Hand das Buch offengehalten habe.
Zusätzlich kannst du in einem E-Book direkt Notizen hinterlegen, die ebenfalls online gespeichert sind. Der Nachteil dabei ist, dass das Tippen auf dem Kindle sehr träge ist und einiges an Zeit kostet. Ich nutze daher weiterhin Stift und Papier für schnelle, tagesrelevante Notizen.
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3. Nutze diese Tools für die Bücherverarbeitung
So. Das Buch ist zu Ende gelesen. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit.
Es gibt 2 Tools, die ich jeden Tag benutze: Asana und Evernote. Die beiden Apps kommen ebenfalls zum Einsatz, wenn ich ein Buch verarbeite.
Mit Asana organisierst du mühelos jedes Projekt. Erstelle Aufgaben, weise Fristen und Verantwortliche zu und behalte den Überblick. Kostenlos nutzbar.
Evernote ist ein digitales Notizbuch-System. Dank einer guten Suchfunktion und übersichtlichen Ablage eignet es sich für große Mengen an Notizen.
Bei Asana habe ich eine Vorlage für die Checkliste hinterlegt. In Evernote hinterlege ich die Notizen. Theoretisch kannst du auch Asana weglassen und Checklisten mit Erinnerungen in Evernote anlegen. Außerdem habe ich in Excel eine Übersicht erstellt, in der ich alle gelesenen Bücher seit 2017 notiere.
Damit ich nichts vergesse, habe ich mir folgende Checkliste zur Bücherverarbeitung angelegt:
Das ist natürlich auf mich und meine Situation zugeschnitten. Ich zeige sie dennoch so wie sie ist. Vielleicht kannst du ja etwas Inspiration für deinen eigenen Ablauf mitnehmen.
Zum Kopieren:
Trage Buch nach Abschluss in Excel/Alltag ein (Jahresliste)
Markiere Buch mit einem pinken Heftstreifen (Fortschritt Verarbeitung)
Notiere Zitate in Evernote/Swipe File
Notiere Blog-Ideen in Asana
Schieße Fotos von den Seiten rund um die Blogartikelideen und ordne sie ein
Verarbeite Buchinhalt in Evernote (Vorlage: )
Erstelle eine Mindmap zum Buchinhalt
Erstelle aus der Mindmap 5 Headlines
Notiere die 5 Headlines in Word Dokument im Ordner "Aktuelle Texte"
Prüfe bestehende Ideen auf mögliche Verwendung
Kindle gelesen? Setze Buch-Version auf Kaufliste
Kommen wir zu Evernote.
Dort habe ich einerseits eine Sammlung mit Zitaten hinterlegt. Diese sind in verschiedenen Themen gegliedert. Immer wenn ich nun ein passendes Zitat suche, schaue ich in die Ablage.
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber sämtliche inspirierende Zitate zu merken, ist für mich unmöglich.
Notizen zum Buch machen und in Evernote speichern
In Evernote hast du die Möglichkeit, verschiedene Notizbücher anzulegen und in Stapeln zu bündeln.
Dazu habe ich mir einen Stapel mit dem Namen „Wissens-Datenbank“ angelegt, in welchem ich die dazugehörigen Notizbücher sammle.
Eines davon ist das Notizbuch „Bücherverarbeitung“. In diesem wiederum ist pro gelesenem Buch eine eigene Seite angelegt.
Als ersten Schritt kopiere ich meine Vorlage und beantworte verschiedene Fragen zum Buch.
Meine Vorlage sieht so aus:
Zum Kopieren:
Gelesen: (MM/JJ) als Buch/eBook
Fasse das Buch in 3 Sätzen zusammen
Meine Gedanken zum Buch
Welches Problem das Buch löst und wem es helfen kann
Wie mich das Buch verändert hat
Was ich neu gelernt habe
Welche Botschaft ich aus dem Buch mitnehme
Top 3 Zitate
Fazit: Weniger lesen mehr lernen
Als ich es mir zur Gewohnheit gemacht habe, regelmäßige in einem Buch zu lesen, war es mir wichtig, möglichst viel zu erfahren. Zuvor war ich jahrelang orientierungslos und mit jedem Buch bewegte ich mich in die richtige Richtung.
Im Jahr 2018 las ich sogar 66 Bücher. Doch ich bemerkte, dass mich das auf Dauer nicht weiterbringt.
Aus diesem Grund habe ich mich gefragt, wie ich mehr lernen kann. Wie ich das, was ich lese auch wirklich beibehalten kann. Ich entschied mich, dass ich weniger Bücher lese und im Gegenzug mehr Zeit mit jedem Buch verbringe.
Das Resultat hast du in diesem Beitrag gelesen.
Falls du noch am Anfang stehst und noch nicht wirklich weißt, in welche Richtung sich dein Leben entwickeln soll, kann ich dir nur raten möglichst viel zu lesen.
Mit jedem neuen Exemplar in deinem Bücherregal gewinnst du ein Stück Orientierung. Falls du jedoch schon weißt, in welche Richtung du gehen möchtest, rate ich dir dazu, weniger zu lesen und dafür mehr Wissen zu verarbeiten.
Sehr hilfreicher Artikel. Angenehm zu lesen. Vielen Dank!