Mit simplen Biohacks holst du dir die Vitalität zurück. Erlange mehr Motivation und steigere Produktivität sowie dein Wohlbefinden durch Optimierung deiner Lebensweise mit Biohacking. Klar, der Begriff klingt erstmal krass. Warum es jedoch halb so wild ist, wie du noch heute zum Biohacker wirst und was wir unter Biohacking verstehen, erfährst du in diesem Artikel.
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Was ist Biohacking? Eine Übersicht
Unter dem Begriff Biohacking verbergen sich sämtliche Maßnahmen, Routinen und Übungen, die deinem Wohlbefinden guttun. Dazu zählt neben der Physis auch deine mentale Leistungsfähigkeit. Letztlich geht es darum, sich gut zu fühlen. Sei es durch eine gesunde Ernährung, das richtige Maß an Sport sowie die optimale Gestaltung deines Umfeldes zu Gunsten deines chronobiologischen Rhythmus. Darüber hinaus bringen wir durch Meditation sowie mentale Übungen unseren Geist auf unsere Seite und entlocken unser Potential.
Vieles im Biohacking dreht sich darum, den modernen Lebensstil „abzulegen“. Wir Menschen wurden durch die Evolution über Jahrtausende geformt. Heutzutage formen wir uns selbst – leider auf die falsche Art. Durch künstliches Licht, schadhafte Umwelteinflüsse und schlechte Ernährung entfernen wir uns immer weiter von unseren Wurzeln.
Zugegeben: Auch mir war zuvor die komplette Reichweite nicht bewusst und die Erkenntnisse der letzten Monate öffneten mir wahrlich die Augen. In diesem Artikel teile ich mit dir meine Biohacking Erfahrungen und zeige dir, wie du dich mit kleinen Schritt zum Biohacker entwickelst!
Doch zuvor klären wir noch weitere Grundlagen. Bevor es an die Optimierungen geht, müssen wir zunächst uns selbst verstehen – in Form unseres Gehirns sowie unserem Körper.
Grobe Aufteilung der Biohacks
Das Biohacking lässt sich in verschiedene Bereiche einordnen. In jedem findest du verschiedene Stellschrauben, die du sofort bzw. mit der Zeit anpasst und somit die Vitalität zurück in dein Leben holst.
- Ernährung auf wissenschaftlicher Basis
- Sport & Bewegung für mehr Ausdauer
- Licht- und Umwelteinflüsse
- Balancierung deines Geistes
- Schlafoptimierung
Meine Biohacking Erfahrungen
Vorab erzähle ich dir, wie ich auf dieses Thema gestoßen bin und wie meine Motivation zur Änderung entstand.
Es war im Oktober 2018 und ich war frustriert. Okay, ich war mega frustriert. Etwa 3 Monate zuvor schloss ich mit meinem Arbeitgeber eine Vereinbarung ab, dass ich für ein halbes Jahr in Vollzeit arbeite. Da ich eigene Projekte verfolge und meinen Alltag bereits danach ausgerichtet habe, hatte ich zuvor eine 30-Stunden-Woche. Ich dachte, die 10 Stunden mehr pro Woche schaffe ich problemlos. Schließlich mag ich meinen Job und gehe ihn mit Motivation nach. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich 5:00 Uhr morgens als fixen Zeitpunkt zum Aufstehen etabliert. Das war im Juni 2018.
Etwa 2 Monate war alles in Ordnung. Bis ich bemerkte, dass so einiges schiefläuft. Ich kam erschöpft nach Hause und mein Kopf war leer. Produktivität war kaum möglich und ich schieb die Stunden am Schreibtisch vor mir her, ohne etwas zu erledigen. Frust kam auf. Zwar ist Unzufriedenheit wichtig, um voran zu kommen. Doch ich fühlte mich schlichtweg nicht mehr in der Lage, produktiv zu sein. Geschweigen denn kreativer Text- und Denkarbeit zu leisten. Dieser Zustand wurde von Woche zu Woche schlimmer – bis ich eine Lösung brauchte.
Ich nahm mir ein paar Wochen Urlaub und bestellte mir 3 Bücher zum Thema Ernährung bzw. Alltags-Optimierung. Darunter das „Biohacking“ Buch von Max Gotzler und was soll ich sagen? Die Erkenntnisse aus diesem Buch haben mich dazu bewegt, so einiges zu ändern. Es war eines dieser Bücher, die deine Augen öffnen. Manche Punkte waren mir schon bewusst, doch erst durch das Lesen wurde mir die volle Tragweite bewusst. Mein Textmarker lief fast pausenlos über die Seiten. Mehr und mehr Post-Its markierten die wichtigsten Stellen. Zudem wurde meine Liste mit Optimierungsbedarf länger und länger.
Ein paar Monate später
Heute, im Juli 2019 fühle ich mich blendend. In jeder Hinsicht. Meine Morgenroutine wurde durchs Biohacking geprägt und auch in meinem Alltag habe ich an verschiedenen Stellschrauben gedreht.
Viele Erkenntnisse aus dem Biohacking werden dich überraschen und verblüffen.
Manches liegt auf der Hand, doch wir sehen es nicht. Es handelt sich zum Teil um ganz banale Dinge. Maßnahmen, die eine sofortige Umsetzung ermöglichen und schnelle Besserung versprechen.
Welche genau das sind, erfährst du in diesem Artikel. In den kommenden Wochen dreht sich in diesem Blog alles ums Thema Biohacking. Nach einem guten ¾ Jahr teile ich mit dir meine Erfahrungen, damit auch du profitierst und mit Biohacking deine Produktivität steigerst, um somit deine Ziele zu erreichen!
Biohacking Grundlagen
Genug von mir. Nun klären wir ein paar Grundlagen, worauf wir später aufbauen. Falls dir das Hintergrund-Wissen vorerst egal ist und du nur nach Tipps zur Optimierung deines Alltags suchst, springst du mit folgendem Link direkt dorthin:
Mitochondrien
Eines der wichtigsten Ziele beim Biohacking ist die Optimierung deiner Mitochondrien. Je besser diese funktionieren, desto effizienter nutzt du die Energie, die dir tagtäglich zur Verfügung steht. Die Funktionalität dieser Zellorganellen hängt zudem mit der Gedächtnisleistung, dem Zell-Alterungsprozess sowie weiteren körperlichen Funktion in Verbindung. Kurzgesagt: Funktionieren deine Mitochondrien nicht, funktionierst auch du nicht. Zumindest nicht optimal. Ein Großteil der Krankheiten sind auf eine Dysfunktionalität der Mitochondrien zurückzuführen.
In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die Energiegewinnung. Schließlich ist dies eines der Ziele im Biohacking!
In den Mitochondrien bildet sich das Adenosintriphosphat (kurz: ATP).
Unser gesamtes Atmungssystem (Herz, Lunge und Blut) existiert nur, um unsere Mitochondrien mit Sauerstoff zu versorgen, damit sie die Energie (ATP) produzieren, die uns am Leben hält.
– Dave Asprey, Autor von Hirntuning
Adenosintriphosphat versorgt uns mit der notwendigen Energie und sind unverzichtbar für unsere Zellen. Ohne ATP sterben wir innerhalb weniger Sekunden! Bricht der Körper zwecks Energiegewinnung ATP auf, entstehen neben der Energie zwei Nebenprodukte: Adenosindiphosphat (ADP) sowie Phosphat. Im Anschluss verbinden sich ADP und Phosphat erneut und bilden wiederrum ATP. Falls du bisher noch nicht von der Genialität unserer Körper begeistert bist, ist nun der Zeitpunkt gekommen! Denn dieses ATP wird bei Bedarf erneut gebrochen und der gesamte Vorgang spielt sich von vorne ab. Während eines Tages recycelt unser Körper im Schnitt 50g ATP so häufig, dass dies in 24 Stunden etwa 180Kg entspricht.
ATP ist reine Lebensenergie und Mitochondrien die Produzenten. Ich hoffe dir ist nun bewusst, wie wichtig die sog. „Urbakterien“ für unser Wohlbefinden sind. Für Biohacking sind gut funktionierende Mitochondrien ausschlaggebend!
Ernährung
Fast genauso komplex wie das Thema rund um die Mitochondrien ist die Ernährung. Nicht nur, weil es draußen so einige Ernährungsexperten gibt, die alle etwas anderes erzählen und sich gegenseitig widersprechen. Es ist nicht leicht den Überblick zu behalten geschweige denn die optimale Ernährungsform für sich zu entdecken. Da ich mich nicht als Ernährungsexperte positioniere und mir die Erfahrung fehlt, möchte ich dich in diesem Abschnitt lediglich auf ein paar Punkte hinweisen.
Wie in der Einleitung erwähnt, entfernen wir uns immer weiter von unserem Ursprung. Es hat einen Grund, warum uns die Evolution so geformt hat, wie wir heute existieren. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich die Essenskultur extrem gewandelt. Während wir im Westen zwischen 8-25-mal mehr Omega 6 als Omega 3 Fettsäuren konsumieren, war das Verhältnis in der Steinzeit noch bei 1:1. Forscher gehen davon aus, dass wir unsere Gehirnleistung den Steinzeitmenschen zu verdanken haben. Beide Fettsäuren gelten als essenziell und sind vom Körper nicht selbst herzustellen.
Eine Ernährungsform, die sich genau an diesem Prinzip der Steinzeit orientiert, nennt sich Paleo. Mir persönlich fehlen die Erfahrungen mit Paleo. Folgender Link schafft Abhilfe und bietet dir einen guten Einstieg.
Ketogene Ernährung
Einen Ernährungsstil, den ich selbst ausprobiert habe, ist die ketogene Ernährung. Du ernährst dich überwiegend von gesunden Fetten, ein bisschen Proteinen und verzichtest fast komplett auf Kohlenhydrate. Dies sorgt dafür, dass dein Gehirn statt Glukose von nun an mit Ketonen versorgt wird. Dadurch entstehen unterschiedliche Effekte. Ist der komplette Zucker aus den Glykose-Speichern entzogen, bringt dich dein Körper in die Ketose.
Dieser Zustand „rettet“ uns Menschen vor dem Erhungern. Doch keine Sorge: Du isst weiterhin normale Portionen und versorgst dich mit allen notwendigen Nährstoffen. Früher war dies sehr nützlich, denn als Jäger und Sammler liefen wir teils mehrere Tage ohne Nahrungsaufnahme durch die Gegend.
Die Ketose ist ein Thema für sich und bietet dir verschiedene Vorteile. Der wohl Wichtigste Punkt ist die Steigerung deines Fokus, was sich unmittelbar auf deine Produktivität auswirkt. Außerdem gehören Schwankungen deines Blutzuckerspiegels der Vergangenheit an. Ketone versorgen dein Gehirn mit Energie und halten den Blutzuckerspiegel stabil. Dieses übliche „hoch und tief“ während des Tages ist auf den Konsum von Zucker/Kohlenhydraten zurückzuführen. Damit erübrigen sich sogar die Heißhunger-Attacken. Mit der ketogenen Ernährung treibst du optimales Biohacking!
Intermittierendes Fasten
Weniger ist oftmals mehr. Dieses Prinzip lässt sich ebenfalls auf die Ernährung beziehen. Jetzt sei mal ehrlich: Wie oft isst du, obwohl du nicht mal Hunger verspürst? Im heutigen Überfluss liegt die Verlockung nah. Dort stehen Kekse auf dem Tisch und der Weg zum nächsten Kühlschrank oder Supermarkt ist nie weit. Essen macht den meisten Menschen so viel Spaß, dass es schon reine Gewohnheit ist, zu viel zu sich zu nehmen. Nahrungsaufnahme wurde zum puren Genuss degradiert.
In erster Linie ist es noch immer eine Funktion. Mit Steigerung der Qualität deiner Nahrungsaufnahme, holst du das Beste aus dir. Mehr Fokus, Vitalität und Produktivität sind nur ein Teil der Folgen.
Das heißt nicht, dass du nie wieder genießen darfst. Im Gegenteil, denn du schätzt Essen umso mehr und achtest auf die Qualität. Basiert die Ernährung auf willkürlichen Verlangen nach Süßem und „gutem“ Geschmack, ist es kein Wunder, dass Trägheit und Krankheiten die Folge sind.
Beim Intermittierenden Fasten essen wir für etwa 16 Stunden überhaupt nichts. Klar, an den ersten Tagen hast du riesigen Hunger. Ist die Übergangszeit erstmal überstanden, möchtest du die Fastenzeit gar nicht mehr wissen! Jack Dorsey (Gründer von Twitter) isst sogar nur 1 Mahlzeit pro Tag.
Sport & Bewegung
Jedem von uns ist die immense Wichtigkeit von Sport bewusst. Statt Bewegung finden wir die besten Ausreden. Zwischen Zeitmangel und Demotivation ist alles dabei, was du dir vorstellen kannst. Beim Biohacking dreht sich alles um die Gesundheit und das Wohlbefinden. Keine Sorge: Auch als Antisportler gibt es Mittel und Wege endlich fit zu werden.
Sicherlich hast du schon mal vom H.I.I.T. gehört: Das High Intensive Intervall Training! Hol in möglichst kurzer Zeit das beste aus der Bewegung. Dazu musst du nicht täglich ins Fitness-Studio, regelmäßige Reize reichen bereits aus.
Eine besondere Form des H.I.I.T.-Trainings nennt sich Tabata.
Tabata-Training
Der Wissenschaftlicher Izumi Tabata entwickelte diese Trainingsform. In seinen Untersuchungen gab es 2 Testgruppen. Während eine Gruppe herkömmliches Ausdauer-Training absolvierte, testeten die anderen Teilnehmer sein spezielles Trainingsprogramm.
Innerhalb von 4 Minuten standen insgesamt 8 Übungen auf dem Plan und lief wie folgt ab:
- Übung 1: 20 Sekunden verausgaben bis zum geht nicht mehr
- 10 Sekunden Pause
- Übung 2: Weitere 20 Sekunden pures Auspowern
- Und so weiter…
Jede Übung kommt komplett ohne Geräte aus. Du trainierst mit reinem Körpergewicht und bist nach 4 Minuten mit dem Training durch. Als Resultat bringst du deinen Körper auf Hochtouren und hast den Tag über mehr Energie übrig, als normalerweise.
Besonders der Vergleich zwischen den Testgruppen, öffnet die Augen, wie wichtig richtiges Training ist. Die Tabata-Testgruppe erlangte weitaus bessere Ergebnisse als die Vergleichsgruppe.
Biohacking pur!
Im unteren Teil des Artikels stelle ich dir ein paar Übungen vor, die du sofort ohne Geräte und großen Aufwand in deinen Alltag übernehmen kannst. Bevor wir uns den Sofortmaßnahmen widmen, fehlt noch ein wichtiger Biohacking-Grundbaustein.
Geist: Eine Mentalität auf Biohacking Basis
Eine gesunde Ernährung und etwas Bewegung sind schön und gut. Um das Optimum aus dir zu holen, ist die mentale Leistungsfähigkeit ausschlaggebend. Was nützen all die Pläne und Ziele, wenn dein Geist (bzw. der innere Schweinehund) gegen dich Arbeit? Daher ziehen wir kurz einen Vergleich zwischen Körper und Maschine: Ist nur ein Bauteil defekt, nützen selbst die besten Bestandteile der Maschine nichts. Im Biohacking gibt es viele Möglichkeiten zur Steigerung deiner Vitalität. Missachtest du nur eine Grundlage, erschwert dies auch die anderen Funktionen.
Eine gute Grundlage für einen optimalen Geist stellt die Meditation dar – eine der ältesten Biohacks überhaupt. In den letzten Jahren nimmt das Interesse an der Meditation in der Öffentlichkeit wieder zu – aus gutem Grund, wie du gleich erfährst. Viele erfolgreiche Persönlichkeiten schwören auf die tägliche Meditation. Falls du immer noch skeptisch bist, hilft dir vielleicht ein Tipp vom Bridgewater Gründer Ray Dalio
Be radically open minded!
– Ray Dalio, Autor von Work & Life Principles‘
Meditation
Übrigens: Auch Ray Dalio meditiert täglich. Ebenso wie Jack Dorsey, Kollegah, Kate Perry, Bill Gates, Barack Obama – die Liste lässt sich noch sehr weit führen!
Geh unvoreingenommen heran und probiere es aus. Du brauchst nichts weiter außer deinen Atem. Wie genau du vorgehst, klären wir später noch im Detail. Vorerst möchte ich dir kurz die Vorteile vorstellen. Laut Erkenntnissen der Wissenschaft sind schon nach wenigen Wochen sichtbare Änderungen in unserer Gehirnstruktur erkennbar!
So lässt regelmäßige Meditation beispielsweise deinen Hippocampus wachsen. Dies ist das Gehirnareal, welches fürs Lernen sowie für die Verarbeitung von Gefühlen zuständig ist.
Weitere Vorteile der Meditation kurzgefasst:
- Reduziert den alltäglichen Stress (und wie du damit umgehst)
- Stärkung des Immunsystems
- Mehr Achtsamkeit im Alltag
- Steigerung deiner Konzentrationsfähigkeit (mehr Fokus!)
- Vergleichsweise höhere Aktivität der Delta-Gehirnwellen bei Regelmäßigkeit
Noch mehr Vorteile findest du im Artikel auf schnelleinfachgesund.de
Dankbarkeit
Unsere Gesellschaft lenkt den Fokus stets auf die Dinge, die wir nicht haben. Kein Wunder, dass die meisten unglücklich durchs Leben laufen. Sie bewegen sich zwischen Wünschen und Träumen, hoffen auf bessere Zeiten. Sind die Ziele endlich erreicht, steht schon der nächste Wunsch auf dem Plan. In einem Land, welches geprägt von Luxusproblemen ist, steuern wir mit einer Dankbarkeitsübung auf täglicher Basis dem entgegen.
Sei endlich dankbar für das was du hast und bisher erreicht hast! Das bedeutet nicht rundum zufrieden zu sein. Denn Zufriedenheit ist noch immer der größte Wachstumskiller. Es geht darum, mit mehr Achtsamkeit die Umstände in deinem Leben wertzuschätzen. Forscher fanden heraus, dass dein Gehirn nicht in der Lage ist, Angst vorzugaukeln während du Dankbarkeit praktizierst.
Dazu reicht es schon aus, wenn du jeden Morgen 3 Dinge notierst, für die du in dem Moment dankbar bist. Wichtig ist, dass du dir jeden Morgen etwas Neues aufschreibst. Mit der Zeit findest du immer weitere Aspekte in deinem Leben. Seien es die Möglichkeiten, die du hast oder ganz banale Dinge wie Sonnenlicht oder ein Wasserhahn. Sei dankbar, dass du nicht für jeden Schluck Wasser zum nächsten Fluss laufen musst!
Mithilfe von regelmäßiger Meditation und Dankbarkeit bist du bereits im Biohacking angekommen. Darüber hinaus gibt es weitere Aspekte, welche deine mentale Leistungsfähigkeit stärken. Allerdings beschränken wir uns an dieser Stelle erstmal auf die beiden Übungen und gehen über zum nächsten Abschnitt: Wie du noch heute Biohacking praktizierst.
Damit du noch heute in die Welt des Biohacking eintauchst, habe ich dir noch ein paar Tipps zusammengestellt. Setze sie am besten direkt um, um möglichst schnell Effekte zu erzielen.
5 Tipps zum sofortigen Umsetzen!
I. Kaltes Duschen
Okay, es kostet Überwindung. Doch hast du dich an eine kalte Dusche gewöhnst, möchtest du es in deinem Alltag nicht mehr missen! Dabei geht es gar nicht darum, die komplette Zeit kalt zu duschen. Wenn du zum Abschluss den Wasserhahn auf „kalt“ stellst, reicht es vollkommen. Versuche anfangs 10-15 Sekunden durchzuhalten und steigere dich jeden Tag.
Währen das kalte Wasser auf dich trifft, ist Schnappatmung die Folge (Vorsicht: Bloß nicht verschlucken!). Dein Körper reagiert auf die Kälte und pumpt deine Lunge mit Sauerstoff voll. Letztlich sorgt dies dafür, dass du dich sehr wach fühlst. Außerdem kurbelt die Thermogenese die Fettverbrennung an und sorgt die nächsten Stunden für weitere Energiestöße.
Es reichen schon 30 Sekunden aus, um einen deutlichen Unterschied zu spüren. Nach den ersten paar Sekunden ist der „schlimme Teil“ vorüber. Danach beginnt es langsam sich angenehm anzufühlen. Gehst du morgens duschen, sackst du dank der Überwindung eines der ersten Erfolgsgefühle des Tages ein!
Probiere es gleich morgen früh aus. Überwinde dich und genieße den kalten Schauer.
II. Optimiere deinen Schlafbereich
Im Schlaf gehen verschiedene Vorgänge vor sich. Vor allem das Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Es verarbeitet den Tag, knüpft neue Verbindungen und „räumt auf“ während du schläfst. Ein optimaler Schlaf ist eine der Voraussetzungen für unsere Leistungsfähigkeit. Mit ein paar kleinen Tricks gelangen wir bereits zu einer Verbessrung der Schlafqualität.
In erster Linie geht es um Dunkelheit. Sorge dafür, dass dein Schlafzimmer komplett verdunkelt ist. Hast du keine Außenjalousien, finde andere Lösungen, damit kein Licht in das Zimmer dringt. Selbst das LED-Licht von einem Wecker oder ähnlichen Gerät reicht schon aus, um unsere Hormonproduktion zu stören. Achte ebenfalls auf die Schlitze und das Schlüsselloch der Tür und hänge ggf. einen Vorhang oder befestige eine ähnliche Abdeckung.
Nur bei kompletter Dunkelheit holst du das Optimum aus deinem Schlaf und betreibst auch nachts bestes Biohacking! Eine Schlafmaske reicht nicht aus, da Lichtsignale ebenfalls über die Haut aufgenommen werden.
Achja: Selbstverständlich ist das Smartphone von nun an Tabu! Lege es so weit weg wie möglich, falls du es als Wecker benötigst. Versuche außerdem jedes technische Gerät aus dem Zimmer zu verbannen. Aufgrund der unnatürlichen Magnetfelder bringen sie unseren Rhythmus durcheinander. Wir Menschen besitzen ebenfalls ein (Donut-förmiges) Magnetfeld, welches mit dem Umfeld kommuniziert.
Hast du diese Schritte befolgt, steht der weiteren Schlafoptimierung nichts mehr im Wege!
III. Tabata Training (H.I.I.T.)
Für das Tabata Training brauchst du keine Ausstattung. Sämtliche Übungen basieren auf dem Körpergewicht und lassen sich jederzeit und an jedem Ort durchführen. Möglicherweise ist es mit einer Yoga-Matte etwas bequemer. Auch eine Smartphone-App hilft dir, die Zeit zu messen. Schau einfach mal im Play bzw. App Store nach einem „Tabata Timer“.
Aufgrund der Hormone Testosteron und Cortisol, die morgens besonders aktiv sind, ist dies die beste Tageszeit für optimale Ergebnisse. Nach wenigen Wochen bemerkst du bereits einen deutlichen Unterschied deiner Ausdauer. Das habe ich zum Beispiel beim Treppensteigen bemerkt. Zuvor war ich spätestens im 3. Stock nicht mehr in der Lage vernünftig zu reden – heute ist es kein Problem mehr.
Mein derzeitiges Tabata-Programm mit besteht aus folgenden 10 Übungen (Reihenfolge kann abweichen):
- Liegestütz
- Crunches
- Dips
- Kniebeuge
- Ausfallschritt
- Planke
- Burpee
- Hampelmann
- Step-Up
- Seitstütz
4 (oder 5) Minuten Zeit wirst du wohl noch finden! Viel Spaß beim Ausprobieren: Wenn du es richtig machst, kommst du nach 2-3 Minuten garantiert schon ins Schwitzen.
IV. Meditation
Die beste Tageszeit für die Meditation ist morgens. Direkt nach dem Aufstehen sendet dein Gehirn die sog. Theta-Wellen aus, welche besonders förderlich für eine effektive Meditation sind. Dazu meditieren viele sogar 2-mal täglich – morgens und abends. Um nach wenigen Wochen einen Unterschied zu bemerken reichen 5 Minuten täglich aus. Wichtig ist nicht die Dauer, sondern viel mehr die Kontinuität. Beginne klein und baue dir mit der Zeit die Gewohnheit auf. Danach lässt sich die Dauer immer noch steigern.
Zu Beginn hilft eine geführte Meditation. Dazu empfehle ich dir die Smartphone Apps „Headspace“ und „Calm“. Beide Apps bieten kostenlose Einstiegskurse an, die dir den Einstieg ungemein erleichtern.
Falls du auch ohne zurechtkommst, befolge einfach folgende Schritte:
- Mach es dir bequem (auf dem Boden, einem Kissen oder Stuhl)
- Stelle dir einen Timer auf die gewünschte Zeit
- Atme tief ein
- Lasse jeden aufkommenden Gedanken an dir vorbeiziehen
Dies war es schon. Die ersten Male werden sehr viele Gedanken aufkommen. Schließlich denken wir pausenlos und tragen jederzeit Gedanken mit uns rum. Lass dich davon nicht frustrieren. Die Übung besteht darin, sich immer wieder auf den Atem zu fokussieren. Betrachte jeden aufkommenden Gedanken als Übung. Mit der Zeit wirst du lernen, diese innerhalb weniger Momente an die Seite zu schieben und gelangst in einen tieferen, meditativen Zustand.
V. Verbanne das Blaulicht!
Zum Thema Blaulicht erscheint in den kommenden Wochen noch ein umfangreicher Artikel. Kurzgesagt ist das blaue Spektrum des Lichts am Morgen nützlich. Es signalisiert unserem Gehirn, dass es Zeit wird zu erwachen. Allerdings ist es abends schädlich. Es bringt unseren Rhythmus durcheinander. Das Licht von Smartphone, PC und Fernseher sendet unserem Gehirn die falschen Signale. Es denkt und handelt so als wäre es tagsüber. Somit erschwert sich die Produktion des Hormons Melatonin, welches wir für einen optimalen Schlaf zwingend benötigen. Schlafstörungen ist nur eine der Folgen. Als Sofortmaßnahme empfehle ich dir verschiedene Blaulicht-Filter zu installieren.
- Installiere auf allen PCs/Notebooks die kostenlose App f.Lux
- Nutze abends Kerzenlicht statt künstliche LED-Beleuchtung
- Besorge dir eine Blue-Blocker-Brille
- Tanke tagsüber regelmäßig natürliches Sonnenlicht
Doch nicht nur Blaulicht nimmt Einfluss auf uns. Im Biohacking ist auch das Thema Licht ein sehr großer Faktor. Während uns die Sonne mit dem kompletten Farbspektrum versorgt, bieten uns künstliche Lichter nur einen Teil davon.
Fazit: Biohacking in jeder Lebenslage
Biohacking ist sehr umfangreich. Ein Artikel reicht bei weitem nicht aus, um die komplette Bandbreite zu erfassen. In jedem Lebensreich gibt es schädliche Einflüsse und somit viel Optimierungsbedarf. Um das Biohacking in deinen Alltag zu integrieren sind kleine Schritte erforderlich. Taste dich langsam an das Thema ran und fokussiere dich auf eine Sache, bis du einen spürbaren Unterschied merkst. Biohacker zeichnen ihre Ergebnisse auf. Nur auf diesem Wege erkennst du, was der Biohack mit dir macht. Wir alle reagieren unterschiedlich auf verschiedene Einflüsse. Was mir gut tut, hilft dir eventuell nicht weiter. Dennoch gibt es viele allgemeine Punkte.
Wir lesen uns – bis dahin wünsche ich dir viel Spaß mit deiner Alltags- und Selbstoptimierung!