Der Vermieter hatte gerade die Wohnung verlassen und ich begann mein Airbnb für den kommenden Monat einzurichten.
Routiniert stellte ich den Koffer ab, schaute mich um und nahm mein Smartphone in die Hand.
Erstmal das WLAN einrichten.
Aber warte, warum sehe ich hier keinen Router?
Und warum gab mir der Vermieter kein Passwort?
Ich konnte es schon ahnen, als ich das Airbnb Inserat überprüfte.
Ich sollte einen Monat ohne WLAN auskommen.
Natürlich hatte ich noch ungelesene Bücher im Gepäck.
Doch ohne weitere Unterhaltung, die das Internet nunmal bietet, waren die Bücher schneller durchgelesen als mir lieb waren.
Ich machte mich also auf die Suche nach einem Buchladen, welches möglichst Englische oder vielleicht sogar Deutsche Bücher verkaufte.
Vergeblich.
Also auf zum Electrón – dann kaufe ich mir halt endlich einen eBook-Reader.
Content
Als ich mir (endlich) einen eBook-Reader kaufte
Ich liebe Bücher.
Echte Bücher.
In denen man blättern kann.
In denen man rummalen kann. Ja, und ab und an (also fast immer) rieche ich auch gerne an einem neuen Exemplar.
Doch ein eBook Reader war schon lange fällig.
Spätestens nachdem ich meine Büchersammlung in Kisten verstaute und die Regale – wie den Rest meiner Möbel – verkaufte, um fortan als Digitaler Nomade zu leben, hätte die Investition in einen eBook Reader mehr als Sinn gemacht.
Hätte.
Trotzdem kaufte ich mir nach meinem ersten Zwischenaufenthalt in Deutschland einen größeren Koffer, damit ich mehr Bücher mitnehmen kann.
Aus diesem Grund kann ich jeden verstehen, der sich gegen digitale Bücher wehrt.
Dennoch möchte ich in diesem Beitrag meine Erfahrung der letzten beiden Jahre weitergeben. Denn mittlerweile ist der eBook-Reader fester Bestandteil meines Reise-Inventars.
Alle physischen Bücher bleiben mittlerweile in den Umzugskartons.
Vielleser sparen enorm viel Geld mit einem eBook-Reader
Wer viele Bücher liest, spart mit einem kindle mittelfristig sehr viel Geld.
Wer zudem englische Bücher bevorzugt, hat die Investition noch schneller wieder raus. Auf Amazon gibt es regelmäßig gute eBooks für unter 3 Euro. Viele davon kaufte ich sogar für 1,99 € oder 0,99 €.
Allesamt Bücher, die ich sowieso lesen wollte.
Klassiker wie manche Bücher von Dale Carnegie bekommt man schon für unglaubliche 14 Cent!
Darunter lassen sich auch gute Angebote deutscher Bücher finden. Dabei bietet dir Amazon jeden Monat andere Romane und Sachbücher zu unschlagbaren Preisen an.
- Werbung: Deutsche kindle eBooks im Angebot
Eine weitere Möglichkeit viel Geld zu sparen, bietet dir kindle Unlimited. Dies ist ein Service von Amazon, bei dem dir eine große Auswahl an eBooks zur Verfügung steht. Dabei kannst du bis zu 10 Bücher gleichzeitig „ausleihen“. Jederzeit hast du die Möglichkeit, Bücher zurückzugeben und dafür andere Bücher zu lesen.
Anzeige:
Manchmal musste ich mich zwar durch viele Seiten klicken, bis ich etwas interessantes gefunden habe. Doch die 9,99 €, die ich viele Monate dafür ausgab, haben sich immer rentiert.
Dagegen können gedruckte Bücher leider nicht mithalten.
eBooks und deren Makel
Der große Nachteil von digitalen Büchern ist in meinen Augen das Format.
Es ist und bleibt eine Datei, die aus vielen Buchstaben besteht.
Dieses Gefühl, ein Buch zuzuklappen und ins Regal zu stellen, ist mit einem eBook natürlich nicht möglich.
Dabei verliert man schnell den Überblick, welche Bücher überhaupt schon gelesen wurden.
Natürlich kann man durch seine Bibliothek scrollen. Doch vor einem Buchregal zu stehen und ausgewählte Bücher in die Hand zu nehmen, ist eine Eigenschaft von Büchern, auf die ich nicht verzichten möchte.
Aus diesem Grund lese ich viel lieber richtige Bücher, wenn ich in Deutschland bin.
Auf Reisen greife ich aus praktischen Gründen auf die digitale Form zurück.
Vollkommen egal, wie ich mit der Zeit festgestellt habe.
eBooks lassen sich auch in deiner örtlichen Buchhandlung kaufen und per E-Mail auf einen Reader deiner Wahl laden. Mehr erfährst du bei Genialokal*:
Mit Büchern arbeiten: Die Methode zählt
Bei diesem Punkt bin ich mir noch immer unsicher, was besser ist.
Klar bei Romanen spielt dieser Aspekt keine Rolle.
Doch Sachbücher sind nunmal zum Lernen gedacht.
Was mir an einem eBook-Reader gefällt, ist die bequeme Möglichkeit, Textstellen zu markieren. Bei einem kindle werden sämtliche Markierungen online hinterlegt und lassen sich einfach abrufen. Anderseits habe ich diese Funktion selten genutzt. Abgesehen von ein paar Versuchen, wurde ich nie wirklich warm damit.
Natürlich erleichtert diese Funktion das Kopieren ganzer Absätze in die eigenen Notizen. Doch durch reines Copy and Paste bleibt kaum etwas im Gedächtnis hängen.

So arbeite ich lieber mit Textmarker, Stift und Papier. Auch wenn es mehr Zeit in Anspruch nimmt, finde ich diese Methode effektiver. Im Nachhinein übertrage ich meine Notizen in mein digitales Notizbuch und erweitere meine bisherigen Einträge.
- Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag: Bücher Notizen verarbeiten
Eine Funktion, die nicht unerwähnt bleiben sollte, ist das im kindle integrierten Wörterbuch. Damit bekommst du zu unbekannten Wörtern eine Erläuterung oder kannst es dir in die gewünschte Sprache übersetzen lassen.
Zusammengefasst würde ich sagen, dass beide Formate ihre Vorzüge und Nachteile haben.
Letztlich kommt es wohl auf die Gewohnheit drauf an und da habe ich mich zu sehr an physische Bücher gewöhnt.
Vorteil Bücherregal, Nachteil Bücherregal
Als ich Ende 2020 meine Bücher in Kartons räumte und die Regale bei eBay Kleinanzeigen inserierte, war es mir noch nicht bewusst, wie sehr ich es vermissen würde.
Ein Bücherregal zu haben, hat mir wirklich gefehlt.
Einen Überblick zu haben, welche Bücher man bereits gelesen hat.
Lange Momente einfach nur draufstarren und sich durch den Kopf gehen lassen, was man in den Büchern neues gelernt hat.
Ein Buch aus dem Regal nehmen und durchblättern. Das habe ich wirklich vermisst. Nachdem sich mein erster Lebensabschnitt als Digitaler Nomade dem Ende neigte und ich mir vorübergehend in Deutschland ein Zimmer eingerichtet habe, fuhr ich direkt zu Ikea.
Ich brauchte einfach wieder Bücherregale.
Endlich wieder vor meiner Büchersammlung sitzen und dahin sinnieren.
Zeitnah werde ich ein drittes Regal brauchen (und hoffe, dass ich vorher wieder aus Deutschland rauskomme). Doch genau das ist auch ein großer Nachteil von Büchern.

Man mag unterschätzen, wie viel Platz Bücher im Laufe der Zeit einnehmen. Ich habe gerade erst etwa 220-230 Bücher in meinem Besitz und diesen Platz muss man erstmal finden. Vor kurzem habe ich mich mit einer Frau unterhalten, die Zuhause mehr als 8.000 Bücher hat. Ich frage mich seitdem, wie viele Räume sie dafür wohl braucht.
Bei einem eBook stellt sich dieses Problem erst gar nicht.
Es verbraucht kaum Speicherplatz und zudem werden die Kosten der Speicher immer geringer.
Der unumstrittene Komfort von eBooks
Ein Argument gegen eBook-Reader, welches ich schon öfters gehört habe, ist der Akku.
Damit hatte ich persönlich nie Probleme. Einerseits hält der kindle Paperwhite eine gefühlte Ewigkeit und wenn ich sehe, dass nur noch 10-15 % vorhanden sind, schließe ich es spätestens am nächsten Morgen an ein Ladegerät.
Mittlerweile haben so viele Geräte einen Akku, dass man daran gewöhnt sein sollte.
Damit der Ladevorgang leichter fällt (und nicht vor sich hergeschoben wird) eignet sich eine stationäre Ladestation.
Die habe ich sogar dabei, wenn ich auf Reisen bin. Dazu nutzte ich einen Adapter mit drei USB-Anschlüssen, welchen ich mal bei Ikea gekauft habe. Dort hängt jederzeit das passende Kabel dran und so bereitet mir das Aufladen kaum Mühe.
Weiterhin sehe ich, was den Komfort eines eBook angeht, nur Vorteile.
Ein eBook Reader ist so leicht, dass er bequem in einer Hand liegt und auch das Umblättern funktioniert schnell. Vor allem im Bett finde ich es deutlich bequemer ein eBook als ein Buch zu lesen.
Umfangreichere Bücher können nach kurzer Zeit schon schwer in der Hand wiegen.
Besonders wenn es sich um ein gebundenes Buch handelt. Ein Taschenbuch ist wiederum leichter, doch neigt auch schneller zu Gebrauchsspuren und unschönen Knicken am Buchrücken.
Auch unterwegs, z.B. an einem Flughafen, ist es sehr entspannt mit einem eBook die Wartezeit zu überbrücken.
In meinem Digitale Nomaden Gepäck kommt es auf jeden Platz und Gramm an.
Mein Handgepäck ist voll mit Elektronik und ein ganzes Buch könnte ich dort nicht unterbringen.
Ein kindle Paperwhite passt jedoch immer. Weiterhin habe ich dann vor Ort eine große Auswahl, was ich lesen möchte und muss mich nicht schon zuvor für ein Buch entscheiden.
Pluspunkt Bücher: Verkaufen, verleihen, verschenken
Zum Abschluss sehe ich noch einen deutlichen Vorteil von Büchern.
Sie haben einen Wiederverkaufswert. Wenn du kein Büchersammler bist und sich das Buch in einem guten Zustand befindet, spricht nichts gegen eine Weitergabe. Sei es bei einem Re-Commerce Händler wie Rebuy oder auf einem klassischen Flohmarkt.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Lieblingsbücher an gute Freunde auszuleihen oder gar zu verschenken.
Dieser Vorgang ist bei einem eBook schon komplizierter. Ein Weiterverkauf ist laut einem Urteil des EuGH unzulässig und mittlerweile verhindert Amazon das Kopieren von eBook-Dateien.
Fazit
Auch wenn es sich so liest, dass eBooks deutlich mehr Vorteile als physische Bücher haben, besitzen beide Formate ihre Daseinsberechtigung.
Doch ob sich gedruckte Bücher in Zukunft halten können, ist dennoch fraglich. Vielleicht werden Bücher auf Papier mit der Zeit mehr und mehr in den Hintergrund rücken und ähnlich wie Schallplatten nur noch eine Nischen-Zielgruppe bedienen.
Letztlich möchte ich beide Formate nicht missen und ich bin dankbar, dass wir eine Auswahlmöglichkeit haben.
Welches Format bevorzugst du?
Schreib mir gerne einen Kommentar, ob du lieber Bücher oder eBooks liest 🙂
